Ein Ort der Begegnung verschiedener Generationen, verschiedener Ansichten und Meinungen, Positionen und Stände, der Arbeiter, der Volksvertreter und der Professor, der Voyeur, der Träumer, der Liebhaber, der Genießer und der Aktivist. Zahlreiche Geschichten erzählen von dieser Zeit. Ludwig Hauser hatte zusammen mit seiner Frau Charlotte das „Weinhaus Tanne“ in den 1960er-Jahren als HO-Kommissionsgaststätte in der Preisstufe I übernommen. Es war eine Feierabendkneipe, geöffnet für eine Laufkundschaft, die nur auf ein bis zwei Bier einkehren wollte, aber oft bis zum Schluss blieb. Wobei Ludwig darauf achtete, dass viel, aber nicht allzu viel getrunken wurde. So entwickelte sich die „Tanne“ zu einer der beliebtesten Kneipen der Stadt. Zur guten Sitte jener, die bis Anfang November 1989 per Ausreiseantrag Jena verließen, gehört heute noch, dass man beim Jena-Besuch hier ein Bier trinkt, sitzend auf den alten Stühlen, in Erinnerungen schwelgend.